Schallplattenreinigung

Wer Schallplatten sammelt und hört, stößt irgendwann unweigerlich auf das Problem Schmutz. Der führt bekanntlich zu Störgeräuschen, sitzt er tief als Kruste in der Rille (wie z.B. bei Platten, die naß abgespielt wurden), leidet zudem die Tonqualität insgesamt enorm. Zudem führt auch die leidige statische Aufladung der Platten zu Knistergeräuschen.

Leider betrifft dieses Problem nicht nur Gebrauchtplatten (die wohl heutzutage jeder Sammler im Schrank hat), sondern auch nagelneue. Fertigungsrückstände wie feinste Späne, Trennmittelreste, Papiermehl von den Innencovern, …, die Liste ist lang.

Gegen diese Probleme hilft natürlich keine Bürste, kein Tuch, nichts. Die entfernen allesamt nur losen Oberflächenschmutz, das eigentliche Problem bleibt.

Einziges wirksames Mittel ist die Naßreinigung. Hier gibt es allerlei Möglichkeiten:

  • manuelle Naßreinigungssets, sehr mühsam, bei vielen Platten deshalb nicht praktikabel, Platten werden trocken gewischt, dabei landet der gelöste Schmutz wieder in der Rille
  • manuelle „Waschmaschinen“ wie die Knosti & Co, bessere Reinigungswirkung, allerdings Trocknung durch Abtropfen, auch da verbleibt Schmutz auf der Platte, zudem hinterläßt das ablaufende Reinigungsmittel Spuren auf der Platte, keine Reinigung bis auf den Rillengrund, hoher Reinigungsmittelverbrauch, spätestens nach der 2. Platte ist die Flüssigkeit so verschmutzt, daß sie die nächste Platte verschmutzen würde
  • die manuelle „Cheap Thrill“ Methode (Googeln bringt viele Links zum Thema), mühsam bei großen Sammlungen, gute Reinigungswirkung, auch wenn die Küchentücher nicht jeden feinen Schmutz aufnehmen, die mit Abstand beste unter den preiswerten Methoden
  • Schallplattenwaschmaschinen

Bei den Waschmaschinen gibt es ein großes Angebot, zudem kann man sich eine solche mit etwas technischem Verständnis und handwerklichem Geschick auch relativ leicht selbst bauen.

Das Grundprinzip beruht darauf, die Platte einzuweichen, anschließend mit einer Bürste den Schmutz zu lösen, abschließend wird die Reinigungsflüssigkeit, die inzwischen den Schmutz aufgenommen haben sollte, abgesaugt. Bei starkt verschmutzen Platten wird der Vorgang einfach wiederholt.

Beim Absaugen gibt es 2 Methoden:

  • Flächenabsaugung, ein Saugarm befindet sich über der gesamten Plattenbreite und saugt die Flüssigkeit ab, sehr schnelle Methode, laut, da die Saugpumpe viel Leistung benötigt
  • Punktabsaugung, ein Arm, ähnlich dem Tonarm, wird über die Platte geführt, eine Düse an der Spitze saugt die Flüssigkeit ab, langsame Methode, deutlich leiser, da die Saugpumpe weniger Leistung benötigt

Bei den Eigenbau Maschinen überwiegt die Punktabsaugung.

Ich wollte ursprünglich auch eine Maschine selbst bauen, Basis sollte ein Technics SL-DD33 Plattenspieler sein. Der Saugarm sollte mittels Modellbauservo, gesteuert von einem Arduino Microcontroller, automatisch über die Platte geführt werden. Zudem war auch eine automatische Bürstensteuerung vorgesehen. Allerdings war nach dem Öffnen des Plattenspielers schnell klar, daß ich in dessen Gehäuse die nötige Technik nicht unterbekommen würde. Einen besser geeigneten Plattenspieler wollte ich mir nicht kaufen, denn wer kann mir garantieren, daß er mir, wenn vielleicht noch im guten Zustand, nicht leid getan und ich ihn lieber als weiteres Sammelobjekt behalten hätte. Zudem ist durch den Job meine Freizeit auch sehr begrenzt. Also entschied ich mich doch, eine fertige Maschine zu kaufen.

Der Markt für Schallplattenwaschmaschinen ist erstaunlich groß. Vom sehr einfachen Modell ab 450€ bis zur Luxus Variante für mehrere 1000€ ist alles zu haben. Allerdings bekommt man unter 1000€ nur Maschinen, die nicht einmmal eine Bürstenhalterung, geschweige denn eine anständige Bürste, mitbringen. Scheidet also für größere Sammlungen auch wieder aus.

Hannl Micro XPress Automatic

Hannl Micro XPress Automatic

Letzendlich habe ich mich für die Hannl Micro XPress Automatic entschieden. Nicht ganz billig, aber mit überzeugender Leistung. Besonders erwähnenswert ist die auf dem Markt einzigartige rotierende Rundbürste, die selbst allergrößte Verschmutzungen zuverlässig vom Grund der Rille holt. Ein Wettbewerber der Firma Hannl, man könnte ihn, betrachtet man sein Produkt, zumindest als „Trittbrettfahrer“ bezeichnen, behauptet zwar, „eine Rundbürste braucht man nicht“, aber das ist kompletter Blödsinn, vermutlich hat er sich dann doch eher nicht getraut, die Bürste auch noch zu kopieren. Ich bin von der Reinigungsleistung absolut überzeugt, mit den üblichen Flachbürsten erreicht man nicht annähernd die gleichen Ergebnisse.

Hannl Micro XPress Automatic Saugarm

Hannl Micro XPress Automatic Saugarm

Ich habe nun schon eine ganze Reihe Platten mit der Maschine gewaschen und möchte sie nicht mehr missen. Die Leistung ist hervorragend. Selbst (Gebraucht) Platten, die ich eigentlich schon abgeschrieben hatte, sie wurden vermutlich von Vorbesitzern naß abgespielt und klangen erbärmlich, konnte ich mit 2 Waschgängen wiederbeleben, sie klingen wie neu.

Hannl Micro XPress Automatic Rundbürste

Hannl Micro XPress Automatic Rundbürste

Wichtig ist nur, die Platten nach der Wäsche in eine neue Innehülle zu stecken. das sollte eine hochwertige Papierhülle mit Fütterung aus antistatischer Folie sein. Es bringt nicht viel, eine Platte zu waschen, damit sie anschließend in der alten Innenhülle gleich wieder verschmutzt und statisch aufgeladen wird.

Hannl Micro XPress Automatic Rundbürste in Aktion

Hannl Micro XPress Automatic Rundbürste in Aktion

Da es laufend Probleme mit dem Hosting bei T-Online gab und auch aktuell meine Subdomain „galery.frankprestel.eu“ unwiederbringlich verloren war, habe ich die Galerie  jetzt endgültig entfernt. Der Menüpunkt „Bildergalerie“ verweist jetzt auf mein Flickr Profil.

HiFi Links

Auf dieser Seite sind einige interessante Links, vorrangig zum Thema Vintage HiFi, zu finden, die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe. Die Liste wird zeitnah erweitert, wenn ich etwas Neues finde.

Informatives

Reparatur und Wartung

 

 

 

Vintage HiFi (Update Feb. 2015)

Wie in „Über mich“ zu lesen ist, ist eines meiner Hobbys das Musik hören.

Alte Anlage im ungeliebten schwarz

Alte Anlage (für großes Bild klicken)

Bis Ende Juli 2014 tat ich das mit einer modernen Denon HiFi Anlage. Im Prinzip war ich mit der auch immer zufrieden. Einzig das schwarze Design störte mich, man konnte Staub wischen, wie man wollte, nach 5 Minuten waren wieder die ersten Körner zu sehen.

Dann, eines Abends im Juni, wollte ich eine Kassette hören, nichts tat sich, das Kassettendeck war defekt. Beide Treibriemen verschlissen, Ersatz war nicht zu finden.

Onkyo Integra TA-2870 (Für großes Bild klicken)

Onkyo Integra TA-2870 (Für großes Bild klicken)

Also „neues“ Kassettendeck besorgen. Meine Wahl fiel auf ein relativ günstiges Onkyo Integra TA-2870, in silber. Nach der Überholung, die ich selbst durchgeführt habe, läuft es hervorragend. Und mein Wusch nach einer komplett silbernen Anlage war geweckt.

Marantz Model 2265B (für großes Bild klicken)

Marantz Model 2265B (für großes Bild klicken)

Da ich in jener Zeit begann, sehr viel im HiFi Forum zu lesen, war schnell mein Interesse für alte HiFi Klassiker geweckt. Nach einiger Suche kam mir der Zufall zu Hilfe und ich kaufte einen Marantz 2265B Receiver, Baujahr Mai 1978. Sowohl optisch, als auch klanglich ein absoluter Volltreffer.  Das schwierige an der Receiver Suche war, daß alle Geräte, die mich interessierten, das waren unter Anderem der Onkyo TX-4500, der Sansui G-6000 und der Yamaha CR-1020, für mein Rack zu breit waren, in das passen nur Geräte in der heute üblichen HiFi Breite von ~43cm. Aber dann lief mir der Marantz über den Weg, die einzige Heute bezahlbaren Klassiker, dessen Hersteller schon Ende der 70er konsequent auf diese Maß setzte.

Nun war endgültig klar, die Denon Anlage mußte weg, was mir auch relativ schnell gelang. Nun fehlte noch ein passender CD Player als einziges Zugeständnis an die Moderne, meine Wahl fiel auf den Yamaha CD-N500, der nebenbei auch netzwerkfähig ist und somit Internetradio, Streams vom Server, …, abspielen kann.

Zwischenzeitlich wurde auch noch ein wenig am Marantz gebastelt. Zum Einen habe ich die arg verschmutzten und vergilbten Lampenkästen aufgearbeitet (Reinigung und Neuanstrich mit weißem Heizkörperlack), zum Anderen wurde die Beleuchtung von Skale und Instrumenten auf diese LED Lampen umgebaut sowie das Vellum hinter den Instrumenten erneuert.

Fisher CR-5150 (für großes Bild klicken)

Fisher CR-5150 (für großes Bild klicken)

So weit war ich zufrieden, aber es fehlte das letzte Quentchen. Wieder im HiFi Forum gestöbert und festgestellt, daß ein schönes Kassettendeck aus den 70’ern mit klassischen analogen VU Metern hervorragend zum Receiver passen würde. Meine Wahl fiel auf ein Fisher CR-5150. Optisch äußerlich im guten Zustand, entpuppte es sich nach dem Öffnen als Großbaustelle, es war innen in einem erbärmlichen Zustand. Nach 2 Tagen intensiver Bastelei ist es jetzt aber Top in Ordnung. Und das Beste: der Klang hat mich gleich beim ersten Probehören umgehauen, in dieser Beziehung kann es mit seinerzeit deutlich teureren Decks sehr gut mithalten.

Akai GXC-760D (für großes Bild klicken)

Akai GXC-760D (für großes Bild klicken)

Im September 2014 dann die nächste Gelegenheit zu einer Änderung. Ich habe bei eBay ein sehr gut erhaltenes Kassettendeck Akai GXC-760D zum guten Preis bekommen. Das Akai war ursprünglich auch mein Wunschdeck, im August, als ich eines suchte, waren aber keine Geräte zum vernünftigen Preis zu finden. Am Gerät mußte ich nach dem Eintreffen fast nichts machen, Riemenwechsel, Kontaktpflege, Neuabgleich war im Prinzip schon fast alles. Die Beleuchtung der Tastatur wurde noch komplett gewechselt, da die „Play“ Taste dunkler als der Rest leuchtete.

GXC-760D mit optischer Korrektur (für großes Bild klicken)

GXC-760D mit optischer Korrektur (für großes Bild klicken)

Dazu noch einen kleinen Schönheitsfehler ab Werk korrigiert. Bei komplett silberner Aluminium Fron inkl. Bedienelementen hat es doch stark gestürt, daß der Reset Knopf des Zählwerkes aus schwarzem Kunststoff war. In der US Bucht habe ich dann ein identisches Zählwerk aus einem Kenwood Deck gefunden, bei dem auf dem Knopf eine Aluminiumkappe saß. Also gekauft und die Kappe auf das Akai verpflanzt. Nun ist es komplett.

Nun dachte ich, alles wäre perfekt, denkste.

Seit Juli bin ich sehr oft in verschiedenen Internetforen zum Thema HiFi Klassiker unterwegs, unweigerlich bin ich natürlich auch über klassische Plattenspieler gestolpert. Und stellte fest, daß mein bis dahin benutzter Thorens TD 295 MK IV, ein moderner „Brettspieler“, optisch nicht zum Rest der Anlage paßt und außerdem dank fest am Torarm montierter Headshell das Testen verschiedener Tonabnehmer erschwert.

Technics SL-DD33 (Für großes Bild klicken)

Technics SL-DD33 (Für großes Bild klicken)

Als erste Maßnahme wurde mein alter Technics SL-DD33 reaktiviert, ein sehr robuster Plattenspieler, der einfach nicht kaputt zu bekommen ist und sich auch optisch im fast neuwertigen Zustand befindet. Gepaart mit einem neuen, klassischen Tonabnehmer, einem Pickering TL-3, spielt er hervorragend.

Aber das war noch nicht so ganz zufriedenstellend.

Yamaha YP-D71 (Für großes Bild klicken)

Yamaha YP-D71 (Für großes Bild klicken)

Also in der Bucht gesucht und Anfang Dezember einen Yamaha YP-D71 im hervorragenden Zustand gefunden. Ist zwar ein US Modell für das 110V Stromnetz, aber einen passenden Trafo hat der Verkäufer mitgeliefert.

Dieser Plattenspieler paßt perfekt zu meinen anderen Klassikern, optisch und technisch. Und er nutzt am Arm SME kompatible Headshells, so daß es kein Problem mehr ist, in wenigen Minuten einen anderen Tonabnehmer zu montieren. Derer habe ich mittlerweile einige gesammelt.

  • Ortofon M20 FL Super an Ortofon SH-4 Headshell
  • Audio Technica AT 150 MLX an Audio Technica MG-10 Headshell
  • Goldring 1042 an Ortofon SH-4 Headshell
  • Yamaha MC-9 an Yamaha Headshell
  • Yamaha MC-21 an Yamaha Headshell

Jeder hat seine eigene Klangcharakteristik und es mach einen Riesenspaß, Platten durch Tonabnehmerwechsel unterschiedlich klingen zu lassen.

Nun ist meine Anlage im Prinzip vollständig.

komplette Anlage (Für großes Bild klicken)

komplette Anlage (Für großes Bild klicken)

Aber: der Klassiker Virus hat mich infiziert, die Sammelleidenschaft hat mich gepackt und wird derzeit nur durch fehlenden Platz gebremst. Sobald dieses Problem gelöst ist, wird sicher noch so mancher Klassiker zu mir wandern. Problematisch könnten bis dahin aber wegen der immer weiter steigenden Nachfrage die Preise werden, Klassiker im guten Zustand werden immer rarer, die Kosten bei der Anschaffung immer höher.

Komplettiert wird die Anlage durch:

  • 2 Boxen KEF iQ7
  • Beyerdynamic DT 880 600 Ohm Kopfhörer
  • Graham Slee Novo Kopfhörerverstärker
  • Trigon Vanguard II einstellbarer Phono Vorverstärker
  • HiFi Rack Spectral Corner 105

Den Thorens Plattenspieler, das Onkyo Kassettendeck und meinen alten Phono Vorverstärker habe ich mittlerweile verkauft.

Und wer wissen will, was ich mit der Anlage so höre, findet hier einen kleinen Überblick über meine Sammlung.

Selbstversuch Hackintosh

Da man seit der Bestückung von Apple Rechnern mit Intel CPUs immer wieder davon gelesen hat, wie einfach es wäre, deren Betriebssystem Mac OS X auf Standard PCs zu installieren, wollte ich es jetzt mal genau wissen.

Da ich selbst ein MacBook Pro habe, für das ich auch verschiedene Mac OS Lizenzen erworben habe, war zumindest das passende Betriebssystem kein Problem.

Also 2 Tage verschiedene einschlägige Webseiten studiert, das angepaßte Installationsmedium erstellt und los ging es.

Was soll ich sagen, mittlerweile ist die OS X Installation auf einem PC tatsächlich ein schnelles Kinderspiel, sofern man 1. über einige nötige Grundkenntnisse verfügt und 2. über nicht zu exotische Hardware.

Einen detaillierten Bericht zum Projekt finden interessierte Besucher hier.